Für einen guten Film ist die Tonakustik bedeutend, denn
der Ton ist bei einem Film ebenso wichtig, wie das Bild und sollte bestenfalls
natürlich klingen soll. Somit muß man flexibel auf Umwelteinflüsse reagieren
können. Das interne Mikrofon der Kamera nimmt den Ton breit auf, also es nimmt
alles auf, was in der Umgebung passiert. Externe Mikrofone können ohne Probleme
zusätzlich an die Kamera angeschlossen werden. Vor der Aufnahme sollt daher gut
überlegt werden, welches Mikrofon für den richtigen Ton am besten geeignet ist.
Mikrofone sind in jedem Camcorder fest eingebaut.
Der Ton,
der damit aufgenommen wird, kann jedoch durch die direkte Verbindung zum Gehäuse
Probleme mit sich bringen. So hört man bei älteren Geräten die Antriebsgeräusche
oder allein durch Berühren der Kamera entstehen unangenehme Geräusche. Wird ein
Stativ verwendet kann sich hier der Trittschall störend bemerkbar machen. Der
Vorteil von externen Mikrofonen ist, dass sie weniger Kontakt zum Gehäuse haben.
Je besser die Mikrofonaufhängung , desto weniger unerwünschte Geräusche. Gute
Aufhängungen werden durch Gummibänder realisiert, die so gegeneinander verspannt
sind, dass das Mikrofon in der Mitte frei schwingen kann und keinen direkten
Kontakt zu den massiven Bestandteilen des Gehäuses hat. So etwas nennt man in
der Tontechnik „Spinne“ .
Bleiben die Nebengeräusche wie zum Beispiel der Wind, Regen
usw , gerade wenn man in freier Natur aufnimmt. Hierfür gibt es unter anderem
einen speziellen Schutz aus Fell, der in der Filmsprache auch „Katze“ genannt
wird. Bei Sprachaufnehmen entstehen Popp - und Zischgeräusche. Hier hilft ein
Schaumstoffüberzug oder im Studio ein Abstandshalter oder Poppschutz.
Jedes Mikrofon hat eine bestimmte Aufnahme- und
Richtcharakteristik . Dabei ist die Empfindlichkeit des Mikrofons in einer
Richtung besonders hoch. Ein Mikro mit Kugelcharakteristik ist in alle
Richtungen gleich empfindlich und dient meistens zur Aufnahme von
Klangatmosphären , Musik und Geräuschen. Beim der Nierencharakteristik wird nur
nach Vorne aufgenommen und unerwünschte Geräusche aus Richtung des Kameramanns
werden nicht aufgezeichnet. Die Seiten links und rechts werden nur zu 50%
erfasst. Als Steigerung gibt es noch die Superniere.
Ein Mikrofon mit Achtercharakteristik ist für frontal und
rückwärtig eintreffenden Schall gleichermaßen empfindlich, während Schall von
den Seiten extrem stark unterdrückt wird. In der Praxis sind solche Mikrofone
für Filmaufnahmen weniger geeignet, da sie für das menschliche Ohr unnatürlich
klingen. Man findet solche Mikrofone in der Aufnahmetechnik von Musik.
Je näher das Mikrofon an die Schallquelle heranrückt, desto
besser der Ton und so geringer die Nebengeräusche. Ist das Mikro direkt an der
Kamera befestigt oder sogar eingebaut, muss man nahe an das Motiv heran . Ein
Abstand von ein bis zwei Metern ist gut, es kann auch ruhig näher sein. Um ein
Mikrofon im Bild zu haben, werden oft sogenannte Tonangen verwendet , wobei das
Mikrofon über den Sprecher gehalten wird und daher hier eine weitere Person
notwendig ist. In Ausnahmefällen kann man die Tonangel auf einem Stativ
befestigt werden.
Stereo oder Mono?
Es gibt für Filmaufnahmen die Möglichkeit, entweder Stereo
oder Mono zu filmen. Geräusche und Klänge sollten stets in Stereo aufgenommen
werden, weil sie sich im späteren Mix mit der Musik besser im Klangraum
verteilen lassen. Dasselbe gilt auch für hochwertige Dialoge zum Beispiel in
einem Spielfilm, wenn sich der Proband durch das Bild bewegt. Für die einfachen
Sprachaufnahmen z.B. in einem Interview reicht eine Monoaufnahme.
Während der Aufnahme sollte der Ton über einen Kopfhörer
mitgehört werden. Die Lautstärke im Kopfhörer hat aber rein gar nichts mit dem
aufgenommenen Tonpegel zu tun und dient nur zur Kontrolle. Bei der Aussteuerung
sollte der optimale Pegel so oft wie möglich erreicht, aber so selten wie
möglich überschritten werden. Wo der optimale Pegel liegt, hängt vom Equipment
ab . Unbedingt Übersteuerungen vermeiden und lieber Spielraum nach oben lassen.
Zu wenig Pegel geht allerdings auf Kosten der Qualität. Normalerweise ist der
Arbeitspunkt als 0dB definiert, dann reicht die "Kopffreiheit" bis +6dB.