
Mit Musik eine Verbindung zur Natur schaffen und Bilder mit
Klängen beschreiben ist die Herausforderung für jeden Filmer. Die Kunst ist
dabei, einen emotionalen Zugang zu den Phänomenen unserer Umwelt mit Tönen und
Klängen zu schaffen. Je natürlicher die Wirkung auf den Zuschauer ist, um so
besser der fertige Film.
Mit der richtigen Filmmusik verleiht man den Naturaufnahmen einen prägnanten
Eindruck, unterstützt oder verstärkt die Handlung und Dramaturgie. Geht es um
imposante Aufnahmen wie Berge, Landschaften oder Wetter, denkt man sofort an ein
großes Orchester mit Pauken und Bläsern, kommt eine Kamera- oder Drohnenfahrt
dazu, erfordert das Bild Rhythmus und Ambiente.
Die Weite der Landschaft wird mittels langgezogener Akkorde abgebildet, die
Größe und Anmut musikalisch tragen. Dramatik und Weite wird durch Hörner und
Blasinstrumente erzeugt. Aber Vorsicht ! Solche Effekte verbrauchen sich sehr
schnell und sollten nur akzentuiert eingesetzt werden. Es folgt immer eine
musikalische Auflösung mit leichter Musik oder einer Fläche. Man kann ein Ende
auch mit einem Paukenschlag akzentuieren und darauf folgen dann einige Sekunden
absolute Stille. Die Aufmerksamkeit des Zuschauers ist auf jeden Fall gegeben.
Die Anmut eines Sonnenaufgangs oder einer Waldlichtung fängt man gut mit einer
Orchesterfläche ein, wenn möglich noch unterstützt von Originalgeräuschen.
Tieraufnahmen müssen musikalisch immer der jeweiligen Filmscene und Dramaturgie
angepasst werden. Oft charakterisieren einzelne Instrumente bestimmte Tiere wie
zum Beispiel eine Flöte die Vögel , eine Klarinette eine Ente oder ein Fagott
einen großen Vierbeiner. Wichtig ist die Wiederholung der zugewiesenen
Instrumente innerhalb des Films als Wiedererkennungswert.
Die Spielweise der Instrumente spiegelt zusätzlich die Aktion der Szenen wieder.
Unruhe ergibt sich aus staccato gespielten Tönen oder eines durchgehenden
Rhythmus. Spannung erzeigt man durch Schlaginstrumente wie Pauken und Timpani ,
Wehmut, Angst und Trauer durch Moll geführte Melodien.
Wichtig sind immer musikalische Pausen, die die Szenen auflösen. Hier bietet
sich Stille oder Originalgeräusche an. Je besser die richtige Instrumentation,
desto stärker der Gesamtausdruck im Film und die wichtigste Regel lautet : Lassen Sie
nie Musik auf Musik folgen , wenn es nicht unbedingt sein muss.
Musik und Natur müssen im Film im Einklang sein. Je ausdrucksstärker die Aufnahmen und
Originaltöne, desto weniger Filmmusik muss eingesetzt werde