Oft wird der Filmer vor die Herausforderung gestellt, Mitschnitte von Konzerten
zu filmen oder für Videos Tonaufnahmen und Athmospheren aufzunehmen.
Meistens stehen dabei nur die beiden Toneingänge der Kamera zur Verfügung,
deshalb sollte umso mehr Wert auf die richtige Ausrichtung der Mikrofone gelegt
werden.
Man unterscheidet bei der Stereo- Mikrofonierung zwei Arten : AB- bzw.
XY-Stereophonie. Alle weiteren Varianten sind eine Kombination aus beiden Arten
und hier nicht so wichtig.
AB-Stereophonie
Diese Art der Aufzeichnung wird auch Laufzeit-Stereophonie genannt. Der Schall
kommt direkt von vorne auf beide Mikrofone gleichzeitig. Kommt der Schall von
rechts, erreicht das Signal zuerst das rechte Mikrofon, kurze Zeit später das
linke Mikrofon. Es tritt also eine Laufzeitverzögerung auf. Beim Abhören des
Signals wird die Schallquelle in der Richtung geortet, aus welcher der Schall
zuerst kommt Die zwei Mikrofone werden im einem Abstand von ca. 20 - 30 cm
voneinander nebeneinander platziert und in Richtung Schallquelle gerichtet. Das
entspricht ungefähr dem Abstand der Ohren. Bei der Aufnahme von Orchestern kann
der Abstand auch mal mehrere Meter betragen. Dabei redet man von "Groß-AB".
Man verwendet bei der AB-Stereophonie hauptsächlich Mikrofone mit
Nierencharakteristik, wenn der Schall der Bühne aufgenommen werden
soll, bei Atmospheres z.B. Naturaufnahmen verwendet man Mikrofone mit
Kugelcharakteristik, um den gesamten Raumeindruck mit Reflexionen und Hall
abzunehmen. Nachteil der AB-Stereophonie ist, dass diese Variante nicht
mono-kompatibel ist, es treten Kammfiltereffekte dabei auf.
XY-Stereophonie
Bei der XY-Stereophonie werden die beiden Mikrofone über kreuz angeordnet. Für
diese Anordnung kommen nur Mikrofone mit Nierencharakteristik bzw. Superniere
oder Acht in Frage.
Wenn das Signal direkt von vorne kommt, wird von beiden Mikrofonen gleich laut
aufgenommen. Kommt es von rechts, nimmt das rechte Mikrofon dieses Signal lauter
als das linke auf. Auf Grund der Lautstärkeunterschiede generiert sich das
Stereosignal. Das hat den gleichen Effekt wie der Balance-Regler an einer
Stereo-Anlage. Wir orten das Signal in Richtung der lauteren Box.