Geschichte der Filmmusik
Seit Ende des 19 Jahrhunderts werden Stummfilme mit Musik in Varieté Theatern
aufgeführt. Sie stand anfangs jedoch ohne Beziehung zu den gezeigten Bildern und
hatte lediglich die Funktion das Geräusch des Projektors zu übertönen . Man
spielte klassische Musik , meist nach Ermessen des jeweiligen Pianisten. Da die
Zuschauer dies oftmals als störend empfanden, improvisierte der Pianist die
Melodie nach der Bildabfolge und Dramatik des Films. So entstand der eigentliche
Begriff der Filmmusik.
Es wurde auch versucht, aus Kostengründen Schallplatten abzuspielen. Dies
scheiterte aber an der Kopplung von Musik an den Film und so blieb der Klavier-
und Orgelspieler dem Kinopublikum erhalten. Größere Lichtspielhäuser
unterhielten die ersten kleineren Orchester. Die Auswahl der Musikstücke war den
Kinobesitzern überlassen. Diese engagierten erstmals Komponisten, die auf den
Film passende Musikstücke erstellten. Die ersten bekannten Filmkomponisten waren
Giuseppe Becce, Gottfried Huppertz und Edmund Meisel.
Der nächste Schritt in der Entwicklung der Filmmusik war, dass die Komponisten
beauftragt wurden, in Abstimmung mit den Ideen des Regisseurs passende Musik auf
den Film zu komponieren. Das fertige Notenmaterial wurde dann mit dem Film
mitgeliefert. So war es erstmals möglich, dass bei jeder Aufführung der
Zuschauer die selbe Filmmusik hörte.
Der Tonfilm verdrängte in den 1920er und 30er Jahren den Stummfilm und allein in
Deutschland verloren mehr als 10000 Musiker ihre Arbeit. Beim Tonfilm wurde die
Filmmusik parallel mit dem Bild aufgezeichnet und man schaffte damit überall
eine gleichmäßige Tonqualität. Zur Musik wurden nun auch Dialoge und Geräusche
wiedergegeben. Die ersten Tonfilme waren noch komplette gefüllt mit viel Musik
und man unterbrach diese nur bei absolut wichtigen Dialogen oder Geräuschen. Das
änderte sich erst in den 30er Jahren. Ab diesem Zeitpunkt beschäftigten die
großen Filmstudios Komponisten, Arrangeure und Dirigenten und es wurde auf die
jeweiligen Szenen und Handlungen komponiert.
In den fünfziger Jahren verlor der Film durch den Einzug des Fernsehens das
breite Publikum, fand aber in der Jugend schnell eine neue Zielgruppe. Die
Filmmusik änderte sich und man verwendete nunmehr moderne Unterhaltungsmusik und
Jazz. Dadurch wurde zusätzlich Profit durch den Verkauf von Schallplatten mit
Filmmusik erzielt. In den 70ern gab es einen riesengroßen Innovationsschub in
Film- und Tricktechnik. Es entstand die Symbiose aus Special Effekts und
Filmmusik, die bis heute Bestand hat.