Wer kennt das nicht, der Film ist fertig, der Sprechertext ist aufgenommen, und
es klingt nicht so richtig gut. Meistens wurden schon Fehler bei der
Sprachaufnahme gemacht, der Sprecher war zu weit weg vom Mikrofon und es gibt
eine Menge Nebengeräusche aus dem Aufnahmeraum. Also beim nächsten Mal nah ans
Mikrofon, einen Popfilter davor, einen Kopfhörer zur Kontrolle nutzen und die
Geräusche im Raum absenken. Sollte zu viel Raumhall da sein, auf die
Positionierung des Mikrofons achten, oft hilft schon ein Vorhang oder eine
Decke.
Aber was tun, wenn der Ton schon im Kasten ist. Dann hilft nur noch die digitale
Nachbearbeitung.
In der Regel arbeitet man mit folgenden drei Komponenten: Ein Noise-Gate
unterdrückt unerwünschte Grundgeräusche, ein Equalizer sorgt für die passende
Klangfarbe und ein Kompressor / Limiter hebt die Stimme auf ein einheitliches Niveau
– das ist so der übliche Aufbau beim Radio. Diese Komponenten sind in den
meisten Video Schnittprogrammen auch enthalten.
1) Noise Gate
Das Noise Gate ist dynamischer Prozessor, der die Lautstärke des
Sprechertons kontrolliert. Dabei wird die Lautstärke des Signals gesenkt, sobald
ein gewisser Pegel, der sogenannten Threshold, unterschritten wird. Wichtig ist
der Parameter Attack/Decay. Eine Voreinstellung von 250 Millisekunden ist da der
Mittelwert, um die Podcast-Stimme zu verbessern. Sollte die Stimme abgehackt
klingen, kann man den Wert erhöhen.
2) Equalizer
Der Equalizer ist eine Klangregelung, wie man sie von der Stereoanlage
kennt. Hiermit können Töne entzerrt und bearbeitet werden. Störende
Tonfrequenzen werden korrigiert und abgesenkt. Andere Frequenzen werden gezielt
angehoben, damit das gewünschte Klangbild entsteht. Bestimmte Audiosignale
innerhalb eines Audiospektrums, also beispielsweise Höhen, Tiefen oder
Mitteltöne, werden mit einem Equalizer gezielt angehoben oder abgesenkt. Beim
Sprecherton sollte ein Hochpass-Filter ab 80 Hz und ein Tiefpass-Filter ab 18
kHz alle ungenutzten Frequenzen abschneiden. Dann den Bass bei 90 Hz anheben für
die Bassstimme, 400Hz in den Mitten absenken und 3 KHz in den Höhen anheben.
Damit erzielt man schon ein ordentliches Grundergebnis.
3) Kompressor / Limiter
Mit einem Audio-Kompressor verdichtet man das Audiomaterial und verringert
damit die Unterschiede zwischen lauten und leisen Signalen. Beim Sprecherton
kann der Kompressor auch schon mal stark eingesetzt werden. Der Limiter ist ein
besonderer Kompressor, mit dem man einen maximalen Pegel zur Verdichtung des
Signals festleg , der aber nicht überschritten wird. Damit wird die Stimme
richtig laut.